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.Das Sterben des Hummers.Quarks&Co.Vorschau.Aktuell.Archiv

Die Sprache der Hummer

Pheromone

Wenn ein Hummer zu einem anderen sagen möchte: "Komm mir nicht zu nahe, denn das könnte gefährlich für dich werden", dann geschieht folgendes: Der Sender dieser Botschaft pinkelt sein Gegenüber an. Dieser schnüffelt ein bisschen mit seinen Fühlern in der Urinwolke. Mit größter Sicherheit wird er dann sofort wissen, ob er es mit einem Angeber zu tun hat, oder ob er tatsächlich schon einmal gegen diesen Hummer im Zweikampf verloren hat.

In den dunklen Tiefen des Meeres ist Sehen schließlich nicht gerade einfach. Hummer erkennen einander nicht über optische Feinheiten wie großen Scheren, krummen Fühler oder Panzerfarbe, sondern sie müssen sich anders zu erkennen geben.

Der Urin wird mit dem Atemwasser ausgestoßen. Hier wird mit einen Schlauch ein Teil des Atemwassers einem Messgerät zugeführt.

Und das tun sie über Duftstoffe in ihrem Urin - Pheromone. Hummer sind ein Einzelgänger, doch das schließt nicht aus, dass auch sie auf Artgenossen stoßen. Und dann geht's ums Ganze. Beim ersten Treffen wird hart gekämpft, bei einem zweiten Treffen fällt der Kampf schon kürzer aus oder besteht lediglich aus gegenseitigem Beschnuppern. Die Tiere riechen einander an, dass sie sich schon einmal begegnet sind und dass ein erneuter Kampf unnötig ist. Sie "riechen" die Pheromone im Urin des anderen. Diese werden in einer Drüse produziert, an den Urin abgegeben und können dann gezielt über den sog. Atemwasserstrom dem gegenüber vor die äußeren kleinen Fühler gefächelt werden.


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(c)  1998 Westdeutscher Rundfunk

Sendedatum: 25.08.1998