| Die Sprache der Hummer
Pheromone
Wenn ein Hummer zu einem anderen sagen möchte: "Komm mir nicht zu
nahe, denn das könnte gefährlich für dich werden", dann geschieht
folgendes: Der Sender dieser Botschaft pinkelt sein Gegenüber an.
Dieser schnüffelt ein bisschen mit seinen Fühlern in der Urinwolke.
Mit größter Sicherheit wird er dann sofort wissen, ob er es mit einem
Angeber zu tun hat, oder ob er tatsächlich schon einmal gegen diesen
Hummer im Zweikampf verloren hat.
In den dunklen Tiefen des Meeres ist Sehen schließlich nicht gerade
einfach. Hummer erkennen einander nicht über optische Feinheiten wie
großen Scheren, krummen Fühler oder Panzerfarbe, sondern sie müssen
sich anders zu erkennen geben.
Der Urin wird mit dem Atemwasser ausgestoßen. Hier wird mit einen
Schlauch ein Teil des Atemwassers einem Messgerät zugeführt.
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Und das tun sie über Duftstoffe in ihrem Urin - Pheromone.
Hummer sind ein Einzelgänger, doch das schließt nicht aus, dass
auch sie auf Artgenossen stoßen. Und dann geht's ums Ganze. Beim
ersten Treffen wird hart gekämpft, bei einem zweiten Treffen fällt
der Kampf schon kürzer aus oder besteht lediglich aus gegenseitigem
Beschnuppern. Die Tiere riechen einander an, dass sie sich schon
einmal begegnet sind und dass ein erneuter Kampf unnötig ist.
Sie "riechen" die Pheromone im Urin des anderen. Diese werden in
einer Drüse produziert, an den Urin abgegeben und können dann gezielt
über den sog. Atemwasserstrom dem gegenüber vor die äußeren kleinen
Fühler gefächelt werden.
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